Professionelle Lichtplanung
Bei der Planung einer indirekten (und natürlich auch bei einer direkten) Beleuchtung entstehen sehr viele Fragen. Zu den häufigsten gehören:
- Wird die Beleuchtung hell genug sein?
- Welche LED-Streifen benötige ich, um ausreichend Helligkeit zu erzeugen?
- Wie sollten die LEDs genau montiert und ausgerichtet sein, damit möglichst effektiv geleuchtet wird?
- Sollten die LEDs indirekt besser zur Decke oder zur Wand strahlen und in welchem Abstand?
In vielen Fällen ist es hier sinnvoll, eine professionelle 3D-Lichtsimulation durchzuführen.
Für die Lichtsimulation wird der zu beleuchtende Raum als 3D-Modell mehr oder weniger detailliert nachgebaut. Für einfache, näherungsweise Ergebnisse genügt es meist, nur die wichtigsten Eckdaten des Raumes zu kennen:
- Größe, bzw. Grundriss des Raumes
- Deckenhöhe
- Farbe bzw. Material von Decke und Wänden
- ggf. geplante Position und Ausrichtung der Lichtquellen
- ggf. geplanter Detail-Aufbau der Lichtvoute oder Deckenabhängung (Abmessungen, Abstände, Sichtkanten usw.)
Mit Hilfe dieser wenigen Angaben kann bereits eine einfache Simulation durchgeführt werden. Im Ergebnis sehen Sie dann, wo im Raum welche Helligkeit (präziser: Beleuchtungsstärke in Lux) erreicht wird und wie sich das Licht verteilt.
Sind die Angaben zum Raum gut aufbereitet (Grundriss mit klar erkennbaren Maßangaben, ggf. unterstützt durch Fotos und andere Ansichten), ist eine einfache Simulation recht schnell durchzuführen und vergleichsweise günstig. Natürlich kann die Lichtplanung und der Umfang der Lichtsimulationen noch deutlich weiter gehen …
Lichtplanung oder Lichtsimulation?
Generell sollten die Begriffe „Lichtplanung“ und „Lichtsimulation“ klar unterschieden werden. Die Lichtsimulation ist dabei immer Teil einer (komplexen) Lichtplanung. Gehen wir von den bei uns üblichen Projektanfragen aus, kann man grob 3 Stufen der Komplexität unterscheiden:
1) Einfache Lichtsimulation
In diesem Fall hat der Kunde bereits ein fertiges Lichtkonzept, ist sich aber unsicher, ob dieses die gewünschte Helligkeit und Lichtverteilung im Raum erzeugt.
Beispiel
Vom Kunden sind vorgegeben:
- Raum mit 3 x 6m – Deckenhöhe 2,80m – Decke und Wände in Weiß
- Umlaufende, indirekte Beleuchtung über Lichtvouten an der Wand in 2,60m Höhe
- LEDs strahlen senkrecht zur Decke
Fragen:
- Wie hell wird es im Raum werden bzw. welches LED-Band benötige ich für eine ausreichende Helligkeit?
- Wie gleichmäßig wird die Beleuchtung im Raum sein?
- Wie verteilt sich das Licht an der Decke? Welche Lichtwirkung ist zu erwarten?
Ergebnis:
Dieses einfache Beispiel lässt sich mit einer schnellen Lichtsimulation bearbeiten.
Die Simulation zeigt eine sehr homogene Lichtverteilung mit fast durchgehend >300 Lux in der Nutzebene. Eingesetzt wurde hier ein LED-Band mit einstellbarer Farbtemperatur LK04-9d. Das 3D-Bild zeigt die Ausbreitung des Lichtes an der Decke.
Natürlich sind hier auch komplexere Räume mit Dachschrägen, verwinkelten Grundrissen, Unterzügen usw. gut simulierbar. Für ein ausreichend genaues Ergebnis kann der Raum in der Simulation meist vereinfacht dargestellt werden, was den Modellierungsaufwand reduziert.
Einfache Lichtsimulationen können Sie als Dienstleistung direkt im LED-Studien-Shop buchen.
2) Vergleich von Lichtkonzepten
Der Kunde hat hierbei konkrete Vorstellungen vom Lichtkonzept, benötigt aber eine Entscheidungshilfe und möchte verschiedene Optionen vergleichen.
Beispiel
Vom Kunden sind vorgegeben:
- Raum mit 5 x 6m – Deckenhöhe 2,80m – Decke und Wände in Weiß
- Im Raum sollen durchgehend 300 Lux erreicht werden
- 1. Variante: Direkte Beleuchtung mit Spots, gleichmäßig im Raum verteilt
- 2. Variante Indirekte Beleuchtung mit LED-Streifen in einer umlaufenden Voute, direkt zur Decke gerichtet
Fragen:
- Welche Anzahl und welche Leistung an Spots sind notwendig?
- Welche LED-Streifen werden für die indirekte Beleuchtung benötigt?
- Wie viel mehr an Leistung wird für die indirekte Lösung benötigt?
Ergebnis:
Variante mit LED-Spots
- 16 Spots, 36° Streuwinkel
- Leistung pro Spot: ca. 9 Watt
- Lichtstrom pro Spot: 490 lm
Variante mit INDIREKTEM LICHT
- 22m LED-Band, umlaufend verlegt
- Leistung: ca. 20 Watt pro Meter
- Lichtstrom: ca. 1.600 lm pro Meter
Für die Lösung mit 16 LED-Spots werden ca. 150 Watt Anschlussleistung benötigt.
Bei der Indirekten Beleuchtung ist mit ca. 450 Watt Anschlussleistung zu rechnen.
3) LICHTPLANUNG
Hier ist nur der Raum vorgegen und das Ziel, dass mit der Beleuchtung erreicht werden soll. Sinnvoll ist es natürlich auch, eine Budget-Obergrenze festzulegen. Ziel der Lichtplanung ist es, eine geeignete Beleuchtungslösung (direkt / indirekt, mit Abhängungen oder umlaufenden Vouten, ergänzt durch Spots usw.,) zu entwerfen. Der Lichtplaner wird dabei verschiedene Ansätze simulieren, vergleichen, optimieren und sich so einem optimalen Ergebnis annähern.
Beispiel
Vom Kunden sind vorgegeben:
- Großraumbüro mit 6 x 25m – Deckenhöhe 2,50m – Decke und Wände in Weiß
- Gefordert: 200 – 300 Lux Grundbeleuchtung auf den Schreibtischen
- Akustikpanel werden über Schreibtischen installiert
Fragen:
- Welches Lichtkonzept kann, möglichst blendfrei, die Grundbeleuchtung erzeugen?
Ergebnis:
Das Ergebnis war (in Kurzform) eine indirekte Beleuchtung, die auf den einzelnen Akustiksegeln montiert ist. Die LED-Bänder sind im flachen 30°-Winkel ausgerichtet. Für den Blendschutz ist eine kleine 2cm Sichtkante an den Segeln montiert.
Für den Kunden wird natürlich ein mehrseitiges Exposé mit präzisen Angaben zur Leuchtenart, Positionierung, diversen Detail-Ansichten und mehr erstellt.