Eine der ersten Fragen, die Sie sich stellen sollten, ist, wie die indirekte Beleuchtung aufgebaut werden soll. Prinzipiell gibt es 2 Möglichkeiten:

Umlaufende Voute

Indirekte Beleuchtung mit Lichtvoute

Schema:

Aufbau Tips, Indirekte Beleuchtung mit umlaufender Voute

Bei der umlaufenden Voute wird das Licht der LEDs nach innen in Richtung Mitte der Zimmerdecke abgestrahlt. Je nach Ausrichtung der LEDs ergibt sich ein sehr großflächiges Lichtbild mit weicher Schattenzeichnung.

Vorteil dieses Aufbaus ist der geringere Materialaufwand. Im Extremfall muss nur eine kleine umlaufende Kante (aus Gipskarton, Stuck, Styropor oder anderen Materialien) gesetzt werden, in der die LEDs versteckt sind und Richtung Decke strahlen.

Mittige Abhängung

Indirekte Akzentbeleuchtung Wohnzimmer

Schema:

Aufbau Tips, Indirekte Beleuchtung mit Deckenabhängung

Bei der mittigen Abhängung sitzen die LEDs außen am Rand der Deckenabhängung und strahlen ihr Licht in Richtung äußere Zimmerdecke und Wände ab. Je nach Position und Ausrichtung der LED-Installation wird mehr Zimmerdecke oder mehr Wand angestrahlt.

Sie erhalten eine sehr weiche Lichtverteilung im Raum, da die Beleuchtung quasi aus allen Ecken kommt. Mittige Abhängungen sind in aller Regel teurer als umlaufende Lichtvouten, aber Sie können in diesen auch weitere Leuchten, wie z.B. Deckenspots oder Lichtpanele einbauen, die gezielt weitere Bereiche des Raumes aufhellen.

Ausrichtung der LED-Beleuchtung

Mittige Deckenabhängung

Speziell bei einer indirekten Beleuchtung über eine mittige Deckenabhängung, stellt sich die Wahl, wie die LEDs ausgerichtet sind:

  • steil nach oben zur Zimmerdecke (90°-Stellung)
  • seitlich zu den Wänden (0°-Stellung)
  • Eine Zwischenstellung, wie z.B. 45°

Beispiel-Simulation in einem 30m²-Raum mit mittiger Deckenabhängung:

Indirekte Beleuchtung, Simulation mit LEDs zur Decke
90° nach oben zur Zimmerdecke
indirekte Beleuchtung, 45° Stellung der LEDs
45°-Stellung
Indirekte Beleuchtung, LEDs leuchten direkt zu den Wänden
0° seitlich zu den Wänden

Je größer Raum und Deckenabhängung sind, desto schwieriger wird es, mit senkrecht zur Zimmerdecke leuchtenden LEDs (90°-Stellung), eine gleichmässige Raumbeleuchtung zu erreichen. Seitlich zu den Wänden hin orientierte LEDs (0°-Stellung) erreichen hier die besten Ergebnisse, allerdings werden dabei auch die oberen Wandbereiche sehr stark angestrahlt. Wenn das nicht gewünscht ist, kann eine Zwischenstellung mit 45° – halb Richtung Decke, halb Richtung Wand – der optimale Kompromiss sein.

Umlaufende, indirekte Beleuchtung mit Vouten

Anders ist es, wenn Sie eine umlaufende, indirekte Beleuchtung planen – z.B. mit Lichtvouten, Gipskarton-Formteilen oder anderen Elementen, die die LEDs an der Wand entlang führen.

Auch hier gilt natürlich erstmal, je größer der Raum ist, desto eher entsteht die Idee, die LEDs nicht einfach senkrecht zur Decke sondern eher in einer Winkelstellung zur Raummitte hin strahlen zu lassen. Dadurch ergibt sich eine bessere Lichtverteilung und höhere Helligkeit im Raum.

Allerdings geraten hier, anders als bei einer mittigen Abhängung, die LEDs auch schnell ins Blickfeld. Sie strahlen ja zur Raummitte und sind daher sehr schnell sichtbar. In aller Regel wird diese Art Blendung als störend empfunden und Abhilfe schafft dann nur eine kleine bauliche Sichtkante an der Voute.

Nachfolgend sind die 3 Beispiele einer umlaufenden, indirekten Beleuchtung in einem 30m²-Raum einmal simuliert:

Lichtsimulation einer indirekten Beleuchtung mit umlaufender Voute und 90°-Stellung
90° nach oben zur Zimmerdecke
Lichtsimulation einer indirekten Beleuchtung mit umlaufender Voute und 45°-Stellung
45°-Stellung
Lichtsimulation einer indirekten Beleuchtung mit umlaufender Voute und 45°-Stellung plus Sichtkante
45°-Stellung mit Sichtkante

Die Simulation zeigt, dass die 45°-Stellung zu einer deutlich höheren Helligkeit im Raum führt. Durch eine Sichtkante (hier 5cm) kann der Helligkeitszugewinn aber sofort wieder aufgehoben werden, so dass eine einfache Ausrichtung zur Decke mit weniger Aufwand zum selben Ergebnis geführt hätte. Zudem wird durch die Sichtkante eine mehr oder weniger deutliche Schattenkante an der Zimmerdecke erzeugt.  Je kleiner die Sichtkante ist, desto weniger treten natürlich die Nachteile auf. So ist oft auch eine 2cm Sichtkante schon ausreichend.

Bei umlaufender, indirekter Beleuchtung empfehlen wir eine Winkelstellung dann, wenn:

  • Die Deckenhöhe sehr hoch ist (>2,80m), was es einfacher macht, die LEDs aus dem Sichtfeld zu bekommen
  • eine große Voute eingesetzt wird, so dass sich die LEDs weit hinten in der Voute installieren lassen, was eine zusätzliche Sichtkante eventuell überflüssig macht
  • eine baulich sehr kleine Sichtkante (2-3cm) realisiert werden kann

Wie vermeide ich direkte Blendung bei einer indirekten Beleuchtung?

Bei einer umlaufenden, indirekten Beleuchtung mit Schrägstellung der LEDs (z.B… durch 45°-Eckprofile) kann es sehr schnell zu Direktblendung kommen. D.h. Sie können direkt in die LED-Bänder sehen. Bei transparenter Abdeckung auf dem Eckprofil sehen Sie eventuell sogar einzelne LEDs. Wahrscheinlich gibt es noch keine Direktblendung, wenn Sie näher an der Wand stehen und nach oben zur Lichtvoute blicken. Aber mit einigem Abstand zur Voute – z.B. von der gegenüberliegenden Zimmerwand aus – sehen Sie die LEDs dann doch.

Mit einer kleinen Rechnung lässt sich im Vorfeld ermitteln, ab welchem Anstand die LEDs in Ihr Blickfeld geraten und Direktblendung entstehen kann. Zum besseren Verständnis dient folgende Zeichnung:

Blendung bei indirekter Beleuchtung

Dabei ist:

h … Die Höhe, in der die Lichtvoute angebracht ist

t … Die Tiefe der Lichtvoute

p … Die Höhe der Eckprofile mit den LEDs

s … Höhe einer eventuellen Sichtkante

a … Blickhöhe (~1,70m bei einer stehenden Person)

d … max. Abstand ohne Direktblendung

Mit folgender Formel kann der max. Abstand (d), bei dem noch kein direkter Blick zum schräg gestellten LED-Profil möglich ist, berechnet werden.

Formel für den Blendschutz bei indirekter Beleuchtung



Stehen Sie weiter weg als max.d von der Voute, werden Sie das Profil mit den LED-Bändern sehen können.

Die Höhe (h) ist das Maß vom Fußboden (auf dem Sie stehen) bis zur Oberseite der Voute, also der Fläche, auf der das Eckprofil aufliegt.

Die Voutentiefe (t) ist das Maß von der vorderen Kante der Voute bis zur hinteren Kante des LED-Profils. Wenn Sie kein Eckprofil verwenden, müssen Sie ggf. eine andere Kante des Profils als Bezugspunkt wählen. Es ist immer der Punkt des Profils, den Sie von unten als erstes sehen würden. Bei einem U-Profil ist das z.B. nicht die hintere Kante sondern natürlich die vordere.

Haben Sie keine Sichtkante (s) eingeplant, so setzten Sie hier einfach den Wert 0 ein.

Die Blickhöhe (a) – Höhe Ihrer Augen – ist immer ca. 10cm kleiner als Ihre Körpergröße. In einer sitzenden Position, z.B. am Esstisch, liegt die Blickhöhe bei ca. 1,40m. Auf der Couch ist es durch die gemütlichere Sitzhaltung noch weniger. Eher so 1,20m.

Allgemeine Hinweise

Tips zu Art, Aufbau und Ausrichtung der Indirekten Beleuchtung.

Vouten, Stuck & Profile

Hilfsmittel zur Montage einer Indirekten Beleuchtung.

Montageanleitungen

Schritt-für-Schritt Anleitungen, Videos, Bilder und mehr.

LEDs kühlen!

Wie Sie eine lange Lebensdauer der LED-Beleuchtung erhalten.