Indirektes Licht kann zur Atmosphäre eines Raumes enorm beitragen. Es erzeugt eine weiche, schattenfreie Beleuchtung und lässt Räume generell größer wirken. Jedoch gilt es bei der Planung und der Installation von indirektem Licht, einige häufige Fehler unbedingt zu vermeiden.

 

1) LEDs im Sichtbereich

Achten Sie darauf, dass die LED-Leisten immer so montiert sind, dass diese nicht einsehbar sind. Nichts ist störender, als eine Lichtvoute oder abgehängte Decke, bei der man von unten schräg die einzelnen LEDs sehen kann. Je nach Helligkeit der indirekten Beleuchtung können diese extrem blenden und stören den gesamten Effekt des indirekten Lichts. Indirektes Licht bedeutet, dass nur der Lichteffekt wirken soll, die eigentliche Lichtquelle aber unsichtbar bleibt.

Sie erreichen dies durch eine überlegte Positionierung der LED-Streifen. Folgende Möglichkeiten bieten sich an:

  1. Die LEDs müssen soweit zurückgesetzt in der Abhängung oder Voute montiert sein, dass Sie von unten nicht einsehbar sind.
  2. Eine kleine Sichtkante an der Vorderkante genügt, um die LED-Leisten ausreichend zu verdecken, so dass diese nicht von unten einsehbar sind. Wichtig ist, dass die Sichtkante dabei wirklich dezent ist und nicht viel zu viel Licht wegnimmt. Dazu später noch mehr.
  3. Sind die beiden oben genannten Möglichkeiten z.B. aus Platzgründen nicht realisierbar, sollten die LEDs einfach nach oben zur Decke gerichtet werden. Dies ist die sicherste Methode, jegliche Art Direktblendung zu vermeiden.

 

2) Zu geringe Abstände

Häufig wird indirektes Licht mit nur sehr wenig Abstand zur beleuchteten Fläche, also der Decke oder der Wand, geplant. Z.B. nur 5cm Abstand. Ein so geringer Abstand erschwert die Montage erheblich. Es müssen ja i.d.R. Aluprofile, verlötete LED-Streifen und dann die Abdeckungen der Aluprofile montiert werden.

Zudem kann sich das Licht der LEDs bei so geringem Abstand auch wenig ausbreiten. Ist das indirekte Licht als reiner Akzent gedacht, kann eine Installation mit wenig Abstand funktionieren und auch elegant wirken. Soll das indirekte Licht jedoch auch zur Raumbeleuchtung beitragen, eventuell den Raum sogar gänzlich allein beleuchten, benötigen die LEDs eine gewisse Helligkeit. Mit wenig Abstand zur Wand oder Decke wird dann auch die beleuchtete Fläche sehr hell werden. Bis zu dem Punkt, an dem der Lichteffekt wieder blendet und störend wirkt.

Schaffen Sie hier unbedingt mehr Abstand zur beleuchteten Fläche. Wir empfehlen min. 10 cm. So kann sich das Licht der LEDs auf einer größeren Fläche ausbreiten, es wirkt weicher und blendet nicht mehr.

 

3) Zu hohe Sichtkanten

Vermeiden Sie unnötig hohe Sichtkanten beim Aufbau einer indirekten Beleuchtung.

Sichtkanten blocken gewöhnlich immer einen Teil des von den LEDs erzeugten Lichtes und werfen es zurück in die Voute. Ist die Sichtkante zu hoch, kann nur noch ein kleiner Teil des Lichtes von der Voute entweichen und über Reflektion in den Raum gelangen. Die Beleuchtung wird so sehr ineffizient und Sie haben eine sogenannte „Lichtfalle“ gebbaut.

Es genügt i.a.R. wenn die Sichtkante nur gerade so hoch ist, dass Sie den direkten Blick zur LED-Leiste verhindert. Sie muss daher keinesfalls höher als die LED-Leiste selbst sein. Oft genügen Sichtkanten mit nur 10mm Höhe, teilweise sogar noch weniger.

Etwas anderes ist es, wenn Sie hinter der Sichtkante noch LED-Netzteile und Controller in der Voute oder Abhängung verstecken wollen. Hierfür wird dann natürlich eine deutlich größere Kante benötigt. In diesem Fall bietet es sich jedoch an, die LED-Streifen nicht unten in der Voute zu positionieren, wo die Sichtkante ja wieder sehr viel Licht „schlucken“ würde. Platzieren Sie die LED-Streifen hingegen auf einer extra Leiste, einem Kantholz o.ä. so dass Sie wieder nur knapp unter der Sichtkante positioniert sind.

4) Unsauber verlegtes LED-Band

Eine häufig sehr unterschätze Gefahr geht von unsauber verlegten LED-Streifen aus.

Unsauber bedeutet, dass der LED-Streifen nicht in einer akkuraten, geraden Linie verklebt ist, sondern z.B. leichte Wellen macht. Hier genügen bereits 1-2mm Abweichung, damit das erzeugte Lichtbild an Wand oder Decke unregelmäßig und dilettantisch wirkt.

Warum ist das so?

Die LEDs auf dem LED-Band erzeugen i.d.R. im Zusammenspiel mit der Lichtvoute, einer Sichtkante oder auch schon mit den Flanken eines Aluprofils irgendwo eine sichtbare Schattenkante. Siehe hierzu auch noch einmal unsere Bilder zu Sichtkanten unter Punkt 3).

Da die Sichtkante oder die Flanke des Aluprofils sehr nah an den LEDs ist, die beleuchtete Wand oder Deckenfläche jedoch um einiges entfernt, wird jede noch so kleine Abweichung zwischen LEDs und dieser Kante als übergroßer Fehler an Wand oder Decke projiziert. Ist die Flanke des Aluprofils z.B. nur 0,5cm von den LEDs entfernt, die Deckenfläche aber 10cm weit weg, würde eine Abweichung von gerade mal 1mm in der Projektion 20 mal so groß, also als 2cm Unterschied abgebildet. Und das ist definitiv sichtbar!

Unsauber verklebte LED-Streifen passieren sehr schnell. Bietet ein Aluprofil z.B. Platz für 12mm breite LED-Streifen und ist ihr LED-Streifen nun nur 10mm breit, können durch Unachtsamkeit schnell Wellen entstehen. Der Streifen wird irgendwie ins Profil geklebt, stößt mal links mal rechts an die Flanke und diese kleine Abweichung sehen Sie dann überdeutlich im Schattenbild.

Achten Sie hier darauf, dass das LED-Band sauber an immer der selben Flanke verklebt ist. So haben die LEDs stehts den selben Abstand zur Flankenkante des Profils und Sie erhalten eine saubere Schattenlinie.

Milchig-opale Abdeckungen beheben übrigens die Fehler durch unsauber verklebte LED-Streifen weitestgehend. Die Profilabdeckung wird hier lichttechnisch gesehen dann selbst zur Lichtquelle und ob das LED-Band darunter in leichten Wellen geklebt ist oder nicht, spielt keine Rolle mehr.

Allerdings schlucken derartige Opal-Abdeckungen auch 30-50% des Lichtes und bei indirekter Beleuchtung wird man aus Effizienzgründen häufig eher auf sie verzichten wollen.

5) Ungleichmäßige Wand- oder Deckenflächen

Das wohl mit größte Ärgernis. Die Indirekte Beleuchtung an sich ist perfekt, aber Sie enthüllt zugleich alle Probleme an Wand und / oder Decke. Dies tritt insbesondere dann zu Tage, wenn Sie mit starkem Streiflicht arbeiten, also die LED-Streifen so ausrichten, dass deren Licht an der Fläche  entlang streift.

Sind hier unsaubere Kanten vom Verputzen, kleine Dellen oder Spachtelreste werden diese durch das Streiflicht noch übermäßig betont. Jede kleine Kante wirft übergroße Schatten, jeder Spachtelrest wird noch extra hervor gehoben.

Verwenden Sie bei weniger gleichmäßigen Flächen kein Streiflicht, sondern richten Sie die LEDs so aus, dass diese direkte auf die Fläche leuchten – bis hin zum 90°-Winkel zur Fläche. Sie erhalten dann zwar einen schmaleren Lichteffekt, aber diese Beleuchtungsart ist nicht weniger effizient und die kleinen Fehler in Wand oder Decke bleiben versteckt.