Indirekte Beleuchtung eines Dachstuhls
Folgende Anfrage erreichte uns vor ca. 2 Monaten aus Grafing bei München:
„… ich habe gerade ein sehr schwieriges Projekt, zwei sehr schmale Kinderzimmer mit Dachschräge (unverkleidete Fichte, Balken) und offener Galerie. Da wird es einerseits schwierig einen passenden Lichtton zu treffen (warm, aber nicht zuviel), andererseits braucht es viel Licht (4m hoch), aber es hat kaum Decke (Raumbreite ca. 2.3m) und idealerweise bräuchte es indirektes Licht, um nicht zu blenden.“
Die Arbeit mit Holz und indirektem Licht kann sehr schöne Ergebnisse hervor bringen. Allerdings „schluckt“ das Holz natürlich auch einiges an Licht, so dass höhere Helligkeiten verwendet werden müssen und zudem verändert das Holz die Lichtfarbe. Die LED-Bänder müssen also präzise auf das Projekt abgestimmt sein und man sollte hier nicht mit den üblichen „Faustformeln“ arbeiten, sondern besser testen oder auch einmal etwas simulieren.
Um zuerst den Lichtton zu bestimmen, verwendete der Kunde ein Farbtemperatur-Muster-Set, dass den Test verschiedenster Weißlichttöne in Kombination mit dem vorhanden Holz ermöglichte.
Das Set bietet 6 verschiedene Farbtöne von extrem warmen 1.800 Kelvin bis zu kaltweißen 6.000 Kelvin.
Die Entscheidung viel dann auf warmweiße 3.000 Kelvin.
Generell empfiehlt es sich immer, die Lichtfarbe der Farbe der beleuchteten Flächen und Objekte anzupassen. So sollte Holz mit einer typischerweise warmen Farbe (gelb, beige, orange oder braun) auch mit warmen Lichtfarben beleuchtet werden. Kältere Objekte, z.B. einige Natursteine aber natürlich auch kältere Wandfarben wie hellblau oder türkis, können hingegen auch mit kalt- oder neutralweißem Licht beleuchtet werden.
So schön eine indirekte Beleuchtung über Holzdecken ist, man muss einiges an Lichtstärke aufbieten, wenn damit eine richtige, helle Raumbeleuchtung erzeugt werden soll.
Gerade bei einem Kinderzimmer sollte keinesfalls an Helligkeit gespart werden. Kleinere Kinder nutzen das gesamte Zimmer zum Spiel, auf dem Boden wird gepuzzelt oder mit LEGO gebaut, Bücher gelesen usw. Daher sollte überall eine hohe Grundhelligkeit verfügbar sein, die an bestimmten Plätzen (Schreibtisch, Leseecke) noch durch zusätzliche Leuchten verstärkt werden kann.
In diesem Fall entschieden wir uns gemeinsam mit dem Kunden für das sehr helle LED-Band LK04-24b in warmweißen 3.000K. Dieses Band erzeugt ca. 4.000 Lumen/m und im gesamten Raum wurden insgesamt 17m verbaut.
Das LED-Band ist dabei in kleinen Vouten verlegt, die jeweils links und rechts an den Sparren-Balken montiert sind. Von dort leuchten die LEDs direkt hoch zur Holzdecke mit Brettern aus Fichtenholz.
Durch die LEDs in warmweißen 3.000K in Kombination mit den warmen Holzbrettern entsteht eine sehr warme Lichtwirkung im Raum. Das Licht, das dann indirekt über das Holz reflektiert den Raum erreicht, ist noch einmal deutlich wärmer als 3.000 Kelvin, da die Farbe einer angestrahlten Oberfläche natürlich die Lichtfarbe beeinflusst. Im Ergebnis ist der Raum so in 2.500 – 2.700 Kelvin indirekt beleuchtet.
Die sehr hohe Helligkeit der LED-Streifen LK04-24b schafft es, das nachgedunkelte Fichtenholz richtig zum Strahlen zu bringen, so dass er wirkt, als ob sich die Sonne Ihren Weg durch die Deckenkonstruktion bricht.
Das Rechteck unter der Galerie ist dabei zusätzlich mit RGBW-Farb-LED-Streifen ausgestattet, so dass sich hier bei Bedarf über eine entsprechende RGBW-Fernbedienung auch Farbeffekte einstellen lassen.
Nach der fertigen Installation erhielten wir folgendes Feedback vom Kunden:
Das Ergebnis ist wirklich spannend und begeistert uns alle. … Das Licht ist ein total anderes als zuvor: Die Lichtatmossphäre ist sehr angenehm, auch trotz Reflektionen über nachgedunkeltes Fichtenholz voll gegeben. Und insgesamt ist es sogar mehr Licht, als man bräuchte (sofern es das gibt) – will sagen: Ungewohnt für das Auge, wenn man drinnen erstmal ein „halbwegs ausreichendes“ Licht erwartet. Wenn man gleich auf volle Lichtstärke geht ist das sogar total unerwartet, wie hell der Raum wird. Und das noch dazu sehr angenehm, sehr tageslichtähnlich. Da merkt man zum ersten Mal, wie sehr man drinnen eigentlich ein „halbwegs ausreichendes“ Licht gewöhnt ist.