Licht-Steuerung über eine Heimautomation
Standard Funk-Controller, wie die LK55-Serie von LED-Studien bieten bereits zahlreiche Funktionen zur Beleuchtungssteuerung. Dimmen, Einstellen der Farbtemperatur, RGB-Effektfarben, Steuerung separater Zonen, Lichtszenen usw.
Dennoch kann es sinnvoll sein, die Indirekte Beleuchtung in ein komplettes System zur Heimautomatisierung einzubinden. Gründe hierfür können z.B. sein:
- Es ist bereits ein Smarthome-System vorhanden, dass auch die Steuerung der indirekten Beleuchtung mit übernehmen soll
- Weiterführende Funktionen, wie zeit- oder anwesenheitsgesteuerte Beleuchtung, Regelung in Abhängigkeit vom Tageslichteinfall oder der Rolladen-Steuerung, Anwesenheitssimulation und mehr sollen realisiert werden.
- Es soll bewusst eine Funkkommunikation vermieden werden, was eine kabelgebundene Ansteuerung notwendig macht.
Systeme zur Heimautomation
Proprietär oder offen?
Am Markt existieren sehr viele verschiedene Systeme zur Heimautomation. Darunter weit verbreitete proprietäre Lösungen wie Homematic oder FS20. Proprietäre Lösungen haben den Nachteil, dass man an einen Hersteller und dessen Produkte gebunden ist. So lässt sich meist auch für diese Systeme eine Lösung finden, die indirekte LED-Beleuchtung einzubinden, aber häufig ist dies aufwendiger, komplizierter und teurer. Bestimmte Funktionen, wie z.B. einstellbare Farbtemperatur oder Effektfarben lassen sich manchmal gar nicht realisieren.
Bei einer Neu-Installation einer Heimautomatisierung sollte daher nach Möglichkeit ein offener, nicht proprietärer Standard genutzt werden, da so eine Hersteller-Unabhängigkeit erreicht wird und i.d.R. eine viele größere Auswahl an Komponenten zur Verfügung steht.
Alle nachfolgend vorgestellten Systeme sind NICHT-proprietär und werden daher von uns empfohlen.
Kabelgebundene Heimautomatisierung
Das 1-10V System ist eine recht alte Option, Beleuchtung über ein analoges Signal (Steuerspannung 1-10V) über eine Steuerleitung zu regeln. Da 1-10V kein Multiplex beherrscht, müssen Steuerleitungen separat zu jeder einzelnen Leuchte gezogen werden. 1-10V ist eigentlich kaum als Smart-Home-System zu bezeichnen, sondern maximal eine Ergänzung. Es ermöglicht aber eine sehr einfache, kabelgebundene Fernsteuerung z.B. einer indirekten Beleuchtung. Passende 1-10V Regeler für den Wandeinbau werden von allen namhaften Schalterherstellern angeboten und entsprechenede 1-10V LED-Dimmer sind ebenso verfügbar. Sogar in Varianten für die RGBW-Steuerung!
DALI ist ein klassischer Standard zur Beleuchtungssteuerung. Über eine BUS-Leitung können bis zu 64 separate Geräte (Leuchten) adressiert werden. Auch die Steuerung von Farbtemperatur und Effektfarben ist kein Problem, wobei neuere DALI-Versionen, wie DT8 hier ein noch komfortableres Setup ermöglichen. Zudem können Leuchtengruppen gebildet werden, Zeitsteuerungen und mehr. Im Gegensatz zum nachfolgenden KNX, ist DALI rein für die Lichtsteuerung gedacht, kann aber auch in größere Netzwerke, wie z.B. KNX integriert werden.
DALI-LED-Controller gibt es in diversen Größen und mit unterschiedlichen Funktionen.
KNX ist ein weit verbreiteter Standard für komplette Gebäudeautomationen und bietet weit mehr als „nur“ Beleuchtungssteuerung. Ursprünglich für Bürogebäude, Hotels u.a. große Anlagen entwickelt, setzen heute auch immer mehr Eigenheime und hochwertige Privatwohnungen KNX ein.
Über KNX werden Wärme, Klima, Jalousien, Türen uvw. gesteuert. In der Lichtsteuerung lässt KNX kaum Wünsche offen. Ob Lichtszenen, Gruppierungen, Farbsteuerung, Zeitsteuerung, IF-THEN-Anwendungen usw. – mit den entsprechenden Kenntnissen lässt sich über KNX fast alles realisieren.
KNX-LED-Controller werden bezüglich Funktionalität von der KNX-Steuerung bestimmt.
Heimautomatisierung ÜBER FUNK
ZigBee ist der aktuell wohl am weitesten verbreitete Standard für die Lichtsteuerung über Funk. ZigBee wird u.a. von großen Herstellern wie PHILIPS, OSRAM oder auch der Möbelkette IKEA unterstützt, was natürlich zur Verbreitung beiträgt. Sehr bekannt ist das HUE-System von PHILIPS, dass auf ZigBee setzt. OSRAM LIGHTIFY oder IKEA TRADFRI sind HUE sehr ähnlich und um großen Teil auch untereinander kompatibel. Selbst Sprachsteuerung, z.B. über AMAZON ALEXA lässt sich mittlerweile einbinden, so dass über ZigBee das Licht per Sprachbefehl „ALEXA. Küchenbeleuchtung Aus.“ gesteuert werden kann.
Nachteil von ZigBee ist, dass einige Standards parallel existieren, die nicht untereinander kompatibel sind. ZigBee ist also nicht gleich ZigBee! Wir setzen aktuell für unsere Projekte auf ZigBee-Controller von DRESDEN ELEKTRONIK, die 100% kompatibel mit z.B. PHILIPS HUE, TRADFRI, ALEXA usw. sind.
Z-Wave ist ebenfalls ein weit verbreiteter Standard für die Smarthome-Steuerung per Funk. Über 700 Anbieter unterstützen aktuell Z-Wave, darunter SAMSUNG, TOSHIBA, MERTEN, FIBARO und D-LINK.
Gegenüber ZigBee hat Z-Wave aktuell eine höhere Sicherheit bei der Datenübertragung, was besonders bei Smarthome-Anwendungen mit Tür- oder Fenstersteuerungen vor Vorteil ist. Zudem bietet Z-Wave eine höhere Kompatibilität der Geräte untereinander, wobei hier ZigBee mit dem aktuellen Standard 3.0 versucht, aufzuschließen und die Standards zu vereinheitlichen.
LED-Controller für Z-Wave sind ebenso verfügbar.
Die Besonderheit beim Funkstandard EnOcean ist der Verzicht auf Batterielösungen. Ein Nachteil bei allen Funklösungen ist oft, dass Fernsteuerungen oder auch Sensoren über Batterien bzw. Akkus betrieben werden, die regelmäßig gewechselt oder aufgeladen werden müssen. Bei typischen Wandsteuerungen kann man z.B. davon ausgehen, dass alle 1-2 Jahre die Batterien gewechselt werden müssen.
EnOcean-Komponenten arbeiten mit sogenanntem Energy-Harvesting. Kleine Dynamos in Tastern wandeln dabei z.B. die Bewegungsenergie in elektrische Energie um. Die kleine Bewegung des Tastendrucks genügt dabei, ausreichend Energie für die Funkübertragung bereit zu stellen. Bei Sensoren erzeugt EnOcean die Energie aus Temperatur-Unterschieden oder mit Hilfe kleiner Solarmodule.
Für die innovative EnOcean-Technologie bieten wir ebenso passende LED-Controller.
Sprachsteuerung über Alexa & Co.
Auch über die Sprache lässt sich heutzutage die Beleuchtung komfortabel regeln. Systeme wie Amazon Alexa, Google Home oder Apple Homekit machen es möglich. Über kurze Befehle lässt sich das Licht dann nicht nur schalten, sondern auch dimmen und – sofern die Leuchten es ermöglichen – auch in der Farbe verändern. Am praktischten ist es, wenn man vorab einige Lichtszenen definiert (z.B. „Fernsehlicht) und dann per Sprachbefehl einfach nur noch diese Lichtszenen aufruft.
Wie lässt sich eine sprachgesteuerte Beleuchtung aufbauen?
Es gibt hier verschiedene Wege, aber der klassische Weg führt über etablierte Heimautomations-Standards wie ZigBee und ggf. auch Z-Wave. Einige intelligente Sprachassistenten, wie z.B. Amazon ECHO 4 oder ECHO Plus haben bereits selbst ein ZigBee-Modul eingebaut und können damit direkt auf alle am Markt erhältlichen ZigBee Lampen und Leuchten zugreifen.
Hier gibt es z.B. ein riesiges Angebot von PHILIPS HUE, aber auch von vielen anderen Herstellern wie IKEA, OSRAM, INNR, Paulmann usw. Auch Lampen und Leuchten ohne ZigBee-Funktion lassen sich über kleine ZigBee-Dimmer leicht integrieren.
Bei einer indirekten Beleuchtung mit LED-Bändern lässt sich über entsprechende ZigBee-LED-Controller eine komfortable Sprachsteuerung realisieren.
Ist kein ZigBee-Modul im Sprachassistenten eingebaut, nutzt man einfach ein zusätzliches Gateway als Übersetzer zu ZigBee, z.B. eine PHILIPS HUE BRIDGE.
Weritere Infos zum Thema Lichtsteuerung per Sprache finden Sie auf unserer Themenseite alexa-lichtsteuerung.de.