Dachbodenbeleuchtung mit direktem und indirektem Licht
Bei diesem Projekt sollte ein sehr großer Dachboden rein nur mit LED-Linien, also LED-Streifen in Aluprofilen, beleuchtet werden. Die Grundfläche des Dachbodens beträgt insgesamt über 100m² mit einer Firsthöhe von ca. 4m. Eine komplexe Balkenkonstruktion mit Stützen, Quer- und Längsbalken, sowie natürlich den obligatorischen Pfetten und Sparren trägt das große Dach. Zusätzlich befindet sich im Raum noch ein sehr großer Kaminabzug mit 3 Zuführungen.
Diese komplexe Holzkonstruktion soll durch die Beleuchtung noch betont werden, daher werden speziell die Längs- und Querbalken für die Lichtführung und die Montage der LED-Profile genutzt. Insgesamt stehen ca. 30 Laufmeter an Balken für die Montage der LED-Profile zur Verfügung.
Idee war es nun, die Beleuchtung in einen direkten und in einen indirekten Anteil zu gliedern. So sollen LED-Profile unter den Balken für eine helle Beleuchtung der Grundfläche sorgen. Weitere LED-Profile oben auf den Balken strahlen das Licht indirekt gegen die schrägen Deckenflächen, lassen so den Raum offener und heller wirken und bringen zusätzliches Licht in die Randbereiche beim Kniestock.
Folgende Skizze zeigt einen ersten Entwurf des geplanten Lichtaufbaus vom Bauherrn:
Wie häufig bei komplexeren Lichtinstalltionen, wurde das Konzept im Laufe der Lichtplanung mehrfach überarbeitet und angepasst. U.a. wurde auch ein seitliche Montage von LED-Profilen getestet, um noch mehr Licht in die Randbereiche des Raumes zu bringen. Dem Kunden war eine sehr helle und gleichmäßige Beleuchtung des Raumes sehr wichtig.
Bei sehr einfachen Räumen kann man gut mit Faustformeln für die Auswahl und Position von LED-Bändern arbeiten. Je komplexer ein Raum und je spezifischer die Anforderungen des Kunden sind, desto wichtiger wird es, den Raum auch einmal im 3D-Modell nachzubauen und das Licht zu simulieren. Oft genügt hier ein vereinfachtes Modell, dass nur die wichtigsten Raumgeometrien und Elemente enthält.
Die nachfolgenden Bilder zeigen Beispiele aus einer Lichtsimulation mit dem prof. Lichtplanungsprogramm RELUX:
Lichtverteilung in der Nutzebene (hier in 0,75m = Tischhöhe festgelegt). Die wichtigste Ansicht zeigt, welche Helligkeiten in den relevanten Bereichen des Raumes zu erwarten sind und welche Gleichmäßigkeit erreicht wird.
Eine mittlere Beleuchtungsstärke Em = 179 Lux ist bereits ein sehr guter Wert. Gewöhnlich setzen wir in Privaträumen 150 Lux als Zielwert an.
Eine Gleichmäßigkeit Uo von ca. 1:7 ist noch kein optimaler Wert, hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass unsere Nutzebene bis an den Rand des Raumes gezogen ist, wo naturgemäß immer deutlich weniger Licht ankommt. Würde man die sonst üblichen 0,5m Randabstand bei der Berechnung berücksichtigen, ergäbe sich ein Uo von ca. 1:4, was dann bereits ein sehr guter Wert ist. Wir zeigen die Lichtverteilung jedoch gern dem Kunde im kompletten Raum, d.h. bis zum Rand.
Im finalen Ergebnis wurde schließlich auf seitlich angebrachte LED-Profile verzichtet. Die Installation fand mit direkt nach unten gerichteten, großen PN4-Profilen mit halbrunder Abdeckung und einigen indirekt nach oben gerichteten PN4-Profilen statt. Als LED-Band kam das helle LK04-14b in warmweißen 2.700 Kelvin zum Einsatz. Die gesamte Beleuchtungsstärke im Raum konnte so noch einmal gesteigert werden.
Hier Bilder der fertigen Installation im sonst noch leeren Raum: